Je suis Charlie

Kurz vor Ende der Transferphase wird der FC Lunikoff nochmals auf dem Spielermarkt aktiv und präsentiert einen weiteren italienischen Stürmer.Es ist Mittwochmorgen, 7.15 Uhr, als sich vor der Vereinszentrale des FC Lunikoffs tumultartige Szenen zutragen. Bewaffnete Mitarbeiter des vereinseigenen Sicherheitspersonals schieben Schaulustige und Reporter hinter die Schranken zurück auf die Straße.
Bereits seit Tagen hält sich das Gerücht, das der Verein und sein größenwahnsinniger Trainer einen weiteren hochkarätigen Spieler verpflichten konnten und dieser heute zum Medizincheck und zur Vertragsunterzeichnung erwartet wird.

Gegen 8.30 Uhr kommt endlich Bewegung in die Sache. Die zwei Panzerwagen des Vereinspräsidiums fahren, eskortiert von Mofas des Sicherheitsdienstes auf das Vereinsgelände. Im Schlepptau haben sie ein kleines rotes Gefährt, dessen Fahrer durch die verdunkelten Scheiben nicht erkannt werden soll.
Aus den gepanzerten Limousinen entsteigen neben Lunikoffpräsident und – trainer Jeronimo Kuckerspecht einige Herren in Nadelstreifen. Der Fahrer des dritten Wagens wird beim Ausstieg mit einem Kartoffelsack bedeckt, um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen.
Schaulustige und die versammelte Presse müssen weiterhin vor dem Vereinsgelände ausharren, werden von Sicherheitsleuten mit vorgehaltenen Waffen vom Betreten abgehalten. Es heißt wieder einmal warten.

Um Punkt 12 Uhr hat dann zumindest für die Journalisten das Warten ein Ende. Nach akribischer Prüfung der Presseausweise und Ausstellung eines passenden Passierscheins werden die Reporter, angeführt von Vereinswirt „Erwin“, ins Vereinsheim „Zum Germanenkrug“ geleitet. Hier soll alsbals die Pressekonferenz stattfinden.
Bereits jetzt hört man aus dem Nebenzimmer das Klirren von Biergläsern und das laute gebaren Betrunkener.

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Schon kurz nach der Vetragsunterzeichnung verbreiteten Fans des FC Lunikoffs auf Shitter dieses Bild

Schließlich betritt Trainer Jeronimo Kuckerspecht den Saal, flankiert von zwei Anwälten. Neben dem Vereinsanwalt des FC Lunikoff, handelt es sich bei der dritten Person um den Anwalt des italienischen Topklubs Athletico Mailand, Giovanni Grappaghnetti. Gemeinsam verkünden die drei Herren den Wechsel des italienischen Superstürmers Charlie Firpo nach Forst. Nochmals 20 Mio. Euro ließ sich der FC Lunikoff diesen Transfer kosten, da der Trainer der Meinung ist, man habe in den ersten drei Pflichtspielen entschieden zuwenige Tore geschossen.

Firpo gilt als einer der besten Stürmer der Welt, aber auch als ausgesprochener Heißsporn. So soll der 33jährige in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Trainer und Mitspieler angegangen sein. Einen Reporter soll er sogar mit einem Schlag auf den Kopf lebensgefährlich verletzt haben.

Das dcharlie-firpo-autoer FC Lunikoff den Spieler kaufen konnte, liegt an der derzeitigen finanziell brenzligen Lage Athleticos. Wie viele andere italienischen Vereine, sind auch die Mailänder hoch verschuldet und müssen nun Topspieler relativ günstig verkaufen.

Charlie Firpo erhält einen 2-Jahres-Vertrag und wird zukünftig Spieler Lunikoff im Sturm ersetzen.

Für die wartenden Anhänger des FC Lunikoffs gab es schlussendlich auch eine kleine Versöhnung. Als der Neuzugang des Vereins in seinem Vehikel das Vereinsgelände verließ, gab es Autogramme für groß und klein.
Danach bog der Italiener mit quitschenden Reifen um die Ecke.

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Geschrieben von Ficker Online

Der Ficker online ist ein Sportmagazin, welches in unregelmäßigen Abständen über die Geschehnisse in der Tipprunde berichtet. Die erste Ausgabe erschien im Januar 2002 und beinhaltete u.a. ein Exklusivinterview mit Tipprunden-Präsident Dominik Rohm. Im stetigen Kampf um den Zuschlag durch diverse Büdchen steht der Ficker in direkter Konkurrenz zum Sexpress.

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