Es kommt zusammen, was zusammen gehört

Eigentlich hätte diese Meldung vom Donnerstagvormittag keinerlei sportliche Relevanz, wenn es nicht zugleich eine so traumhaft schöne gewesen wäre.

Der FC Hefé dürfte die Weichen für die bevorstehende Saison 2015/2016 gestellt haben und allerhöchstens ist noch mit Feinjustierungen zu rechnen. Qualitativ, da ist man sich in Uckerath sicher, ist der Kader bereit für Europa. Allerhöchstens in der Breite könnte sich noch etwas tun, „aber auch nur wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt“ macht der Pressesprecher des FC Hefé deutlich. Dennoch hat der jüngste Transfer die Herzen der Fans höher schlagen lassen.

Torwartlegende Hummerion Hummer wechselt vom FC PAOK Hiuga zum FC Hefé zurück. Die beiden Vereine einigten sich auf eine Ablösesumme von 1.000.000 Euro. Darüber hinaus soll der FC PAOK Hiuga zu 50% an den Einnahmen des Abschiedsspiels für Hummer bei dessen Karriereende beteiligt werden. Und auf das Geld müssen die Griechen vermutlich nicht mehr lange warten. Der „Mann mit den Scherenhänden“ ist inzwischen 38 Jahre alt und dürfte mit seiner Vertragsunterschrift bis 2017 sein voraussichtliches Ziel für den Abschluss einer großartigen Karriere gesteckt haben. „Viel zu hoch gesteckt“ halten Experten die Ablösesumme des in die Jahre gekommenen griechischen Nationaltorhüters, doch für den FC Hefé war es ein Prestige-Transfer den man einfach mitnehmen musste. Aber warum?

Es muss die Weltmeisterschaft 2002 gewesen sein, als FC Hefé Coach Mario Gaffke für Griechenland als Trainer an der Seitenlinie stand. Über Jahre hatte sich Niemand um die Ausbildung guter Torhüter in Griechenland gekümmert und kurz vor der Nominierung der Kader für dieses große Turnier entdeckte Gaffke den damals 27 jährigen Hummer an der Küste Falirakis. Er nahm ihn zu sich mit nach Hause, peppelte ihn auf und machte aus ihm einen starken Torhüter. Hummerion Hummer spielte sich in seinem ersten großen Turnier in die Herzen der Griechen, machte dem von Leid geplagten Volk den Fußball wieder schmackhaft. Letztendlich war es auch Hummer zu verdanken, dass Griechenland die Weltmeisterschaft passabel bis überdurchschnittlich gut beendete.

Die Freundschaft zwischen Gaffke und Hummer wurde von Spiel zu Spiel, von Saison zu Saison stärker. Längst hatte der Trainer seinen Liebling in der Tipprunde beim FC Hefé untergebracht, ehe der Abstieg des FC Hefé im Jahre 2004 folgte und für Startorhüter Hummer die Aussteigsklausel bei Abstieg griff. Ob beim 1. FC Bibelmann’s oder dem Eitorfer Mob – lange wurde Hummer nicht mehr gesehen. Lediglich auf Hauspartys tauchte er hier und dort unerwartet auf, verschwand aber auf ebenso wundersame Weise wie er gekommen war. Letztendlich betrat Hummerion Hummer die Bühne der Tipprunde über den griechischen Verein FC PAOK Hiuga und zeigte dort über die vergangenen Jahre hervorragenden Erstligafußball.

Jetzt kommt er zurück zu seinem Mentor – sein Karriereende vor Augen. Hummer möchte es dort beenden, wo alles für ihn begonnen hatte.

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Geschrieben von Ockerblatt

Als in den 90er Jahren die Ultrábewegung ihren Weg aus Italien nach Deutschland schaffte, ging dies auch nicht am Traditions- und Arbeiterverein FC Hefé 03 vorbei. Schnell fand sich eine Gruppe inmitten der Fans zusammen, die fortan unter dem Namen "Malocher Bande" bekannt werden - und bei den Spielen des FC Hefé 03 für eindrucksvolle Choreografien und leidenschaftlichen Support sorgen sollte. Auf dem 100-jährigen Vereinsjubiläum des FC Hefé im Jahre 2003 brachte die "Malocher Bande" dann erstmalig in Uckerath ein eigenes Ultrá Magazin auf den Markt. Dieses trägt bis heute noch den Namen "Ockerblatt" und informiert die Fans des FC Hefé über die Entwicklungen der Tipprunde.

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