Das Fragengewitter – #1 Sharks Cologne United

Im ersten Fragengewitter des Preußischen Pressekombinats steht uns Trainer Michael Langel von den Sharks Cologne United Rede und Antwort. Die Mannschaft des Rekordmeister- und pokalsieger ist der Zweitplatzierter der ersten Liga und liefert sich einen erbitterten Kampf um die Meisterschaft.

Hallo Herr Langel. Herzlich willkommen bei der ersten Ausgabe des Fragengewitters. Sie sind bereit und sitzen gut?
Hier die erste Frage:
Nach dem Kampf gegen den Abstieg in der letzten Saison, ist in der aktuellen Spielzeit der Kampf um die Meisterschaft angesagt. Wie erklären Sie sich den Wandel Ihrer Mannschaft nach der Sommerpause?

Nun, man kann sagen, dass es schon ein wenig verwundert, wie sich die Dinge in den letzten 12 Monaten, im Kalenderjahr 2014, entwickelt haben, ja (grinst selbstgefällig). Fakt ist aber, dass es grundsätzlich wohl an 3 Dingen liegt, dass wir wieder da mitmischen, wo wir hingehören: Erstens haben wir uns im Sommer von einigen satten Spielern getrennt. Auch Idole wie Filipe Candiani oder Markko Solberg mussten den Umbruch mittragen. Frischer Wind beflügelt manchmal. Zum zweiten die Kraft des Willens. Wenn man eine solch grottenschlechte Serie spielt und am Ende drin bleibt, setzt das Kräfte frei. Und drittens, das muss ich deutlich sagen, haben die Sharks finanziell mehr Spielraum als kleinere Vereine. Wir haben im Sommer Leistungsträger kaufen können, viel Geld investiert. Aber der Erfolg gibt uns da Recht, auch wenn andere das widerwillig beobachten.

Trotzdem spielen Sie seit Wochen nur die zweite Geige im Rennen um die Meisterschaft. Wie erklären Sie sich die Stärke des Aufsteigers FC Lunikoff und warum konnten Sie in der Hinrunde nicht die Schwächen des Tabellenersten ausnutzen und vorbeiziehen?

Diese Frage ist nicht gerade fundiert recherchiert worden, was? In der Tat waren wir 3 Spieltage lang Tabellenführer. Wir stellen die beste Abwehr. Zweite Geige finde ich frech, ehrlich gesagt. Nichtsdestotrotz möchte ich Jeronimo Kuckerspecht lobend hervorheben. Er ist ein klasse Trainer. Und der FC Lunikoff spielt erfrischend offensiv. Eigentlich kann man auch nicht von Schwächen sprechen, wenn der Tabellenführer in 21 Spielen 2 mal als Verlierer vom Platz geht und das Spiel gegen uns hoch verdient gewinnt. Aber auf eine heiße Rückrunde soll sich der FCL gefasst machen. Ohja.

Sie haben mit Ihrer Mannschaft die beste Abwehr der Liga. Vorne sieht es aber eher mau mit der Chancenverwertung aus. Wie erklären Sie sich das und sind in der Winterpause Neuzugänge geplant?

Da haben Sie allerdings den Nagel auf den Kopf getroffen. Hinten Hui, vorne… naja… okay! Es gibt 12 Mannschaften in der Liga, die sind ungefährlicher. Oder anders: Nur 7 Teams sind torgefährlicher als wir. Nur Lunikoff schwebt in anderen Sphären. Aber unser Anspruch muss sein, mehr Tore zu erzielen.
Neuzugänge sind geplant und teilweise abgeschlossen. Mit Joyeux Cobaye kommt ein hoch veranlagter Vollstrecker aus Schülp, hinter dem die halbe Liga und ganz Europa her war. Außerdem kommt Riccardo da Lentini (21, Anm. der Redaktion) vom FC Löwenzahn Heide. Der Junge hat 3 Tore und 15 Torvorlagen zum Höhenflug des 1. FC Löwenzahn Heide beigesteuert. Es wäre dumm gewesen, das nicht auszunutzen und hiermit schon einmal in die Zukunft zu investieren. Im Großen und Ganzen vertrauen wir aber dem aktuellen Kader. Wenn, dann holen wir spät noch jemanden. Und dann auch nur einen Hochkaräter. Mal sehen.

Das im Ligageschehen alles möglich ist, ist hinreichend bekannt. Waren Sie dennoch überrascht über das teils desolate Auftreten des Meisters AS St. Cantona und des Vizemeisters FC Sahara Wüstenfux?

Bei diesen Vereinen überrascht mich nichts. Sehen sie, man kann in der Tipprunde mal Meister werden. Man kann Championsleague Spielen. Aber wo sind Windeck, San Diego, JimBeam Uckerath oder der Samson Verein? In der zweiten Liga – oder gar ganz verschwunden. Kontinuität ist das Zauberwort. Dass Cantona mit der alten Truppe mal einbricht, war zu erwarten. Allerdings scheinen sie sich allmählich ja zu fangen. Der Wüstenfux ist mir sehr sympathisch. Allerdings ist der Kader eigentlich zu schwach, um oben dabei zu sein. Ich sage aber: Beide bleiben direkt drin!
In der Championsleague spielen sie ja so, wie man es von ihnen kennt. Das wird in der Liga auch besser werden.

Das Rennen um die Meisterschaft ist im vollen Gange. Sie als Zweitplatzierter haben bereits sieben Punkte Vorsprung auf Platz drei. Gehen Sie davon aus, dass der Titel unter Ihrer Mannschaft und der des FC Lunikoffs ausgespielt wird oder trauen Sie es auch weiteren Mannschaften zu, um die Meisterschaft mitzuspielen.

Ich bin zu lange dabei, um Dinge voraussagen zu können oder, noch waghalsiger, Dinge ausschließen zu können. Im Normalfall haben wir bei 17 ausstehenden Spielen eine gute Basis, die Championsleague zu erreichen. Das sollte primäres Ziel sein. Aber ja, ich denke, die Meisterschaft wird nur über den FC Lunikoff oder die Sharks Cologen United gehen. Die anderen müssen sich echt ins Zeug legen.

Dreimal in Folge konnten Sie bislang den Pokal der Liga in die Höhe stemmen. Gehen Sie auch dieses Mal von einem Pokalsieg aus?

Ohje. Da sagen sie was. Wenn man demütig zurückblickt, kann man sehen, dass bei weitem nicht alles Gold war, was glänzt. Letzte Saison hatten wir gegen Promillo mehr Glück als Verstand.
Ich möchte übrigens betonen, dass es ganz allein der Pokalsieg war, der einige der besseren Spieler bei uns gehalten hat. Ohne diesen Sieg stünden wir sicher nicht so gut da. Dass wir jetzt zuletzt 2011 im Pokal verloren haben und nunmehr 18 Spiele in Folge gewonnen haben ist grandios. Noch ein Sieg, und wir haben den uralten Weltrekord von Marzapan Verdadero (18 Siege im Pokal zwischen 1983 – 1987) aus Spanien überboten.

Man munkelt, dass in dieser Saison nicht mit den Schiedsrichtern zu spaßen sei. Wie zufrieden sind Sie bislang mit den Entscheidungen der Unparteiischen?

Sie wissen, dass ich darüber nicht sprechen darf. Aber netter Versuch (grinst hämisch).
(Langel setzt zu einer staccatoartige Stimmlage an)… Nun ja. Die – Schiedsrichter – der – Tipprunde – sind – ganz – ganz – ganz – ganz – große – Klasse.
Ich hoffe, sie können das deuten. Mein Verhältnis zu einigen Referees ist etwas… sagen wir… unterkühlt.

Was waren denn Ihre guten Vorsätze und die Ihrer Mannschaft für das neue Jahr?

Das Triple holen. Ganz easy.

Das war’s auch schon wieder. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Antworten und wünschen Ihnen für die Rückrunde viel Erfolg.

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Geschrieben von Preußisches Pressekombinat

1888 unter Bismarck gegründet, war das damals als "der Balljunge" herausgegebene Blatt die erste deutsche Fachzeitschrift für Ballsport und Leibesertüchtigung im Deutschland. Verschrieb man sich in den ersten Jahrzehnten der Berichterstattung der "Balleskunst Engelands", avancierte die Zeitung in den 1920er Jahren immer mehr zum Sprachrohr der fußballbegeisterten Gesellschaft in Preußen, Sachsen und Pommern. Von 1933 bis 1945 verschwand das Blatt komplett aus den Lesestuben der Nation, nachdem man sich in "Der Stürmer" umbenennen wollte. Seit 1976 wird die Zeitschrift als "Preußisches Pressekombinat" vertrieben, einem Verbund der unabhängigen und unparteiischen Fußballzeitschriften "Der Reichsapfel ist rund", "Erster Reichsfußballjournalismus" und "Schuß mit der Picke(lhaube)".

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