#3 Der heiße Stuhl – André Scheidt

Die Spieler, Trainer und Verantwortlichen der Tipprunde im Kreuzverhör. In der Sexpress-Interview-Reihe „Der heiße Stuhl“ bringen wir immer wieder wechselnde Interviewpartner mit unseren Fragen ins Schwitzen.

Vom Tipprundenmeister zum Abstiegskandidat – ist der AS St. Cantona bald nur noch Mittelmaß in Liga 2? Was ist dran am familiären Flair des amtierenden Meisters? Und warum kommt Jiri Nemec an jedem Heimspielsonntag immer eine halbe Stunde später zum Treffen als der Rest der Mannschaft? André Scheidt steht uns Rede und Antwort auf dem heißen Stuhl.

 

01. Herr Scheidt, wir blicken zurück auf eine verrückte Saison 2013/2014. Eine Saison in der sich die jährlichen Titelanwärter Sharks Cologne United und FC Red Bull Uckerath im Abstiegskampf befanden, Aufsteiger FC Sahara Wüstenfux Vizemeister und ein bis dahin unscheinbares Team zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Tipprundenmeister wurde. Mit 10 Punkten Vorsprung! Wie bewerten Sie rückblickend die letzte Saison – Ihre erste Meistersaison?

Scheidt: „Kurz gesagt: Es lief alles nach Plan. Walter Frosch etablierte sich erfolgreich als Abwehrchef und harmonierte prächtig mit Mentzel und Jeremies. Lediglich Ulla Kock am Brink brachte am Anfang der Saison ein bisschen Unruhe rein. Zur selben Zeit knipsten jedoch Sternkopf und Precker nach Belieben, was uns diese starke Saison bescherte. Eine Mannschaft in einer solchen Form zu coachen – ein Traum.“

02. Die Tipprunde wäre nicht die stärkste Liga aller Zeiten, könnte sich das Blatt nicht rasend wenden. Zu Saisonbeginn sind somit alle Mannschaften in der 1. Liga Titel- und Abstiegskandidat zugleich. So hat sich das Blatt auch beim AS St. Cantona gewendet. Letzte Saison noch das Team der Stunde, findet sich der Verein dieses Jahr nach 11 Spielen im Abstiegskampf wieder. 

Scheidt: „Ja.“

03. Die Statistiker rufen es bereits aus ihren Rechenzentren. Letzte Saison war FC Red Bull Uckerath amtierender Meister und ist sang- und klanglos abgestiegen. Heute heißt der Verein Jim Beam Uckerath und befindet sich nach den ersten Spieltagen im Mittelfeld der zweiten Liga. Droht dem AS St. Cantona ein ähnliches Schicksal? Und was gedenken Sie dagegen zu unternehmen, nicht in der Belanglosigkeit zu versiegen?

Scheidt: „Wieso bringen Sie jetzt hier die Schärfe rein? Sie sitzen hier und haben schön schon 2 Weizenbier getrunken und unterstellen uns hier eine Krise. Klar sind wir mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden, aber es ist nur eine Frage der Zeit bis die Mannschaft sich wieder findet. In der jetzigen Phase wird vor allem der Konkurrenzkampf mit der einen oder anderen Rotation angeheizt. Jedoch bin ich zurzeit noch enttäuscht, wie wenig sich Spieler wie Leder-Mann oder Katzen-Jens im Training anbieten. Hier muss auf jeden Fall noch mehr Feuer rein.“

04. Die Defensivarbeit ihrer Mannschaft ist hervorragend. AS St. Cantona stellt in der aktuellen Saison die viertbeste Defensive, aber leider auch die drittschwächste Offensive. Am Sturmduo Sternkopf/Precker liegt das aber offensichtlich nicht. Gemeinsam erzielten die Haarmodels 11 der insgesamt 18 Tore. Was ist ihrer Meinung nach der Grund für die schwache Torausbeute?

Scheidt: „Auf dem Papier mag die Ausbeute der beiden stimmen. Jedoch empfehle ich ihnen dringend sich weniger vor dem Spiegel und dafür mehr auf dem Trainingsplatz aufzuhalten. Mitunter wirkten sie in den letzten Tagen etwas desorientiert. Dies könnte die Chance für Don Padre und Mike Werner sein, wobei letzterer auch optisch gut vorne rein passen würde.“

05. Die Fans fordern mit Don Padre eine dritte Spitze. Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Spielt der Pate in Ihrem System überhaupt noch eine sportliche Rolle? Gerüchten zurfolge soll sich der 59-jährige Italiener nur noch um die Vertragsverhandlungen bei AS St. Cantona kümmern. Carlos Valderrama soll er sogar gedroht haben, dass entweder dessen Unterschrift oder dessen Gehirn auf den Vertrag käme. (Valderrama hat Vertrag bis 2017, Anm. d. Red.) Können Sie das bestätigen?

Scheidt: „Klar ist er ein Spieler, der viel Verantwortung übernimmt. Das heißt, dass er auch neben dem Platz unter den einen oder anderen Vertrag den Wachsstempel setzt. Des Öfteren hat er uns in dieser Position schon Spieler halten können, da er Ihnen schlichtweg Angebote machte, die sie nicht ablehnen konnten. Jedoch möchte ich betonen, dass er auch noch auf dem Platz eine wichtige Rolle spielt. Die Geschichte mit Valderrama kenne ich nur in der Form, das gedroht wurde, ihm jedes Haar einzeln auszureißen, sollte er nicht unterschreiben. Da lachen wir heute noch auf manchem Mannschaftsabend drüber.“

06. Don Padre ist dann wohl kein Einzelfall. Aus einer ziemlich sicheren Quelle wurde uns zugetragen, dass Jiri Nemec den 7,5 Millionen schweren Rügenwalder-Mühle-Deal mit Walter Rügen ausgehandelt haben soll. Dafür hat der Tscheche jetzt einen Jahresbedarf der groben Teewurst bei sich im Keller gestapelt und betreibt jeden zweiten Sonntag einen Garagenverkauf. Gehört das zum familiären Flair den der AS St. Cantona vermittelt? Das nicht-gesetzte Spieler zeitgleich auch andere Posten im Verein bekleiden?

Scheidt: „Wir haben uns immer schon gefragt, warum der Jiri diesen beißenden Jauche-Geruch mit in die Kabine bringt. Ein Besuch der Rügenwalder Mühle wäre unter uns gesagt ein klarer Grund dafür. Walter Rügen kommt oft unter Beifall auf einem Pferd zu Terminen. Dem seine ekelhaften Tiere lassen auch oft mal einen sitzen. Da der Jiri aber auch schon aussieht wie ne laufende Teewurst, hat sich der Pate seiner schon angenommen. Man darf gespannt sein, welche Entwicklung er jetzt macht.“

07. Mit dem Auswärtssieg in Trondheim sieht es wenigstens international für AS St. Cantona gut aus. Als nächsten Gegner empfangen Sie in der Championsleague-Gruppenphase AS Monaco. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an das Hinspiel denken? Fürst Albert II (im englischen Prince Albert II, Anm. d. Red.) hat Ihnen übel zugespielt.

Scheidt: „Paolo Rink hat sich in diesem Spiel zu einer unnötigen Tätlichkeit hinreißen lassen. Es lief für uns ohnehin schon nicht gut. Da kann auch der Albi nix für. Wir beide verstehen uns nach wie vor prächtig und ganz unter uns gesagt, auch ein Schal des AS Cantona hängt in seinem Schrank.“

08. Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zu Vereinslegende Eric Cantona? Er hat den Verein in den letzten Jahren geprägt, ihm ein Gesicht und später sogar seinen Namen verliehen. Der AS St. Cantona ohne Eric ist undenkbar. Wenn vom AS St. Cantona gesprochen wird rückt Ihre Person dadurch meist in den Hintergrund. Ein Problem für Sie?

Scheidt: „Nein, absolut nicht. Jede Mannschaft kann froh sein, einen Spieler wie Cantona zu haben. So jemanden, der sich in Spielen richtig auftreibt und auch mal mit beiden Beinen in die Ränge springt, wo sieht man das im heutigen Fußball denn noch? Dementsprechend habe ich persönlich ein sehr gutes Verhältnis zu Eric und bin froh mich auf den Sport konzentrieren zu können, während er das Blitzlichtgewitter abfängt.“

09. Haben Sie schon einen der Filme mit Cantona gesehen? Wenn ja, wie macht er sich Ihrer Meinung nach als Schauspieler? Was war Ihre Lieblingsszene?

Scheidt: „Eric Cantona inszeniert sich auf der Leinwand hervorragend. Im Film „Looking for Eric“ ist klar, dass es diese eine Szene gibt, die ihn auch bei Nicht-Fußballern bekannt gemacht hat. Ich empfehle den Lesern, da einfach mal kurz reinzuschauen. Lange Zeit war die Szene sogar fest im Vorprogramm unserer Stadionshows integriert: zum Clip.“

10. Sie sind ein Lebemann, ein Reisender, Jemand der nie zur Rast kommt. Und dennoch bekommen Sie diese Dinge mit Ihrem Job unter einen Hut. In der Sommerpause waren Sie als frisch gebackener Tipprundenmeister in Tianjin (China) und haben im asiatischen Raum diverse Promotiontermine wahrgenommen. Was war Ihr skurrilster Moment in der völlig fremden Kultur?

Scheidt: „Straßenverkäufer, die mir ein Porträt von Marco Bode als Aktkalender von Steffi Graf verkaufen wollten.“

 

Zum Schluss stellen wir unseren Gästen auf dem heißen Stuhl immer noch 2 Dinge zur Auswahl, zwischen denen Sie sich kurz und knapp, ohne Begründung, entscheiden sollen.

01. Skorpion am Spieß oder Maden?

Scheidt: „Maden.“

02. Prince Albert II oder Prince of Bel-Air?

Scheidt: „Prince Albert II.“

03. Familie oder Karriere?

Scheidt: „Karriere.“

04. Enkelkind oder Patenkind?

Scheidt: „Vogesenrind.“

05. Asterix oder Obelix?

Scheidt: „Obelix.“

 

Vielen Dank für das Interview.

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Geschrieben von Sexpress

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